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„Miss Vee oder wie man die Welt buchstabiert“ von Lissa Evans


Das Buch stand bereits seit einer halben Ewigkeit auf meiner endlosen Wunschliste. Als ich an einem schönen Tag in die Buchhandlung meines Vertrauens schlenderte, habe ich es entdeckt und sofort an mich gerissen. 


Inhalt
Es ist das Jahr 1939, der Krieg ist nah. Miss Vee ist eine 36-jährige Frau, die mit ihrem Sohn und ihrer Mutter in einer winzigen Wohnung lebt. Nichts in ihrem Leben läuft nach Plan, sie ist ständig pleite und ein Drama folgt dem Nächsten.
Eines Tages sieht sie den humpelnden zehnjährigen Noel. Er ist ein evakuiertes Kind, das von seinen nächsten Angehörigen getrennt wurde, weil es in der großen Stadt London zu gefährlich wird. Nun wird er von Miss Vee im kleinen St Albans aufgenommen, da sie mit ihm einen Plan verfolg. Doch Noel ist komplett anders als die Menschen, die Miss Vee kennt. Durch seinen klugen Kopf und seinem großen Herzen erkennt Miss Vee eine sehr wichtige Sache.  
Werden die beiden ungewöhnlichen Menschen zusammen durchs Leben finden?


Meinung
Dieser kleine süße Roman erzählt von einer außergewöhnlichen Freundschaft, die sich im Laufe des Buchs entwickelt. Die beiden Protagonisten Miss Vee und Noel sind originelle Unikate, die ich sehr lieb gewonnen habe. Die Autorin Lissa Evans weiß, wie sie die Charaktere mit Liebe und Details beschreiben muss, um dem Leser ein Gefühl für sie zu entwickeln. 
Einzig und allein die Figur Donald, Miss Vee's Sohn, war mir sehr unsympathisch. Seine Anwesenheit hat mich in der kompletten Geschichte gestört. 

Um es mal vorwegzunehmen: Der Roman hat keine wirklichen Höhe- oder Tiefpunkte und in puncto Spannung kann ich eigentlich nur sagen, dass es keine gab. Aber trotzdem ist es ein gelungenes Werk, denn es tritt hervor durch die tolle Atmosphäre und den verschiedenen, interessanten Figuren. 

Durch den sehr angenehmen Schreibstil der Autorin habe ich mich mit der Geschichte verbunden gefühlt. Lissa Evans geht eher leichtfüßig an das schwere Thema „Zweiter Weltkrieg“ heran, sie verharmlost aber absolut nichts. In diesem Punkt hat mich die Autorin absolut nicht enttäuscht. Außerdem musste ich mir das ein oder andere Mal das Lachen verkneifen, denn Humor darf im Leben einer Miss Vee nicht fehlen. Trotzdem schafft es die Autorin das schwere Thema Krieg nicht ins Lächerliche zu ziehen. 

Ein großer Kritikpunkt sind die Briefe, die die Mutter von Miss Vee an verschiedene Persönlichkeiten schreibt. Irgendwie haben diese Texte nicht ins Gesamtbild des Romans gepasst und gaben mir immer einen kleinen Dämpfer während des Lesens. 


Fazit
Eine wirklich süße Geschichte über eine außergewöhnliche Freundschaft mit einer wichtigen Botschaft. Leider gab es ein paar Punkte, die mir nicht gefallen haben, daher vergebe ich dreieinhalb von fünf Sternen.  ⭐️ ⭐️ ⭐️


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